Wer Weg zum Modell der Bark "Seute Deern" im Maßstab 1:50
Die hölzerne Bark "Seute Deern", der letzte hölzerne Großsegler in Deutschland.
Die hölzerne Bark Seute Deern wurde 1919 als " Elizabeth Bandi" als 4- Mastschoner gebaut.
Bis 1938 fuhr sie unter amerikanischer und finnischer Flagge in der Holzfahrt.
Das Schiff hatte immer mit Wurmfraß, Leckagen und anderer Schäden zu kämpfen.
Ende 1938 kaufte der Hamburger Reeder John-T- Essberger das alte Schiff und ließ es nach Hamburg bringen, wo es bei Blohm und Voss zu einer schmucken 3-Mast-Bark umgebaut wurde.
Die Reederei Essberger wollte hiermit ihre eigenes seemännisches Personal ausbilden.
Von 1939- 1945 fuhr die Bark in der Ostsee mit Ladung wie z.B. Salz und Holz.
Nach dem Krieg mehrfach umgebaut, liegt sie heute im Schifffahrtsmuseum Bremerhaven und kann dort besichtigt werden.
Hier die wichtigsten technischen Daten:
Länge über alles: 75,70m
Breite (größte): 11,30m
Ladefähigkeit: ca.1000 ts.
Segelfläche: ca. 1418 qm
Der Wunsch, diese Schiff als RC-Modell zu bauen, entstand schon während meiner Schulzeit.
Mit 15 Jahren hatte ich sie schon einmal als Standmodell im Maßstab 1:50 gebaut.
Als Unterlagen dienten mir damals Pläne, die mir der ehemalige Kapitän H. John zu Verfügung gestellt hatte.
Aber es reichte eben nicht als RC-Modell.
Vor etwa einem Jahr wurde mein Wunsch durch einen Besuch in Bremerhaven neu "belebt".
Ich begann dann langsam mit der Suche nach passenden Unterlagen aus der Fahrenszeit der "SD".
Interessant ist es, das von der "SD" nur sehr wenig Material vorhanden ist, aber das ist genau das, was im Modellbau Spaß macht: Das Ausfindigmachen von alten Unterlagen des Originals.
Neben den alten Plänen und dem durchstöbern im Internet, habe ich angefangen, alle Stationen der Bark wie z.B. Essberger, Blohm und Voss usw. nach Unterlagen und Fotos zu fragen.
Hierbei wurde mir alle nur erdenkliche Hilfe zugesichert, was mein Vorhaben bis jetzt viel Auftrieb gegen hat.
Die Bremerhavener Motorenwerke sendeten mir Fotos von Dockarbeiten an der "Seute Deern" zu, die mir halfen, das Unterwasserschiff mit dem Spantenriss zu vergleichen.
Durch Zufall konnte ich vor ein paar Tagen ein kleines Buch über die "SD" ersteigern, worin viele nützliche Bilder und technische Beschreibungen sind, die für den Modellbau bestens geeignet sind.
Momentan zeichne ich den Spantenriss mit CAD komplett neu, strackte den Rumpf am Rechner aus und korrigiere evtl. vorhandene Fehler im Spantenriss.
Ziel ist es, einen kompletten Modellbauplan mit allen Details zu erstellen, mit dem ich die "SD" so genau wie möglich nachbauen kann.
Die "Seute Deern" unter vollen Segeln, etwa 1944 in der Ostsee aufgenommen.